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Schwittys Abschied von Kater Puma


Gerds tägliches Ritual


Abschied vom Kater Puma

Warum muss ein Schmerz dem nächsten folgen? Warum gibt es nie ein Unglück allein? Ist die Qual eine Herde die nicht alleine sein kann? Nach einem Unglück folgt bekanntlich ein nächstes, wird zur Fortsetzung einer Dramaturgie oder eine Lawine die alles mitreißt.
Ist es nicht immer so? Ein Naturgesetz oder ein althergebrachter Spruch der zu einem virtuellen Ungeheuer motiert, wenn man ihm Glauben schenkt?

Puma, Du bist vorigen Sonntag am dritten Advent 2009 gestorben. Nicht weil du krank warst wie deine beste Freundin Peggy. Dein Herz ist gebrochen vor Kummer.

Anfang des Jahres erst hast du deine Zweitfrau Strolchy verloren. Sie ist an den Spätfolgen gestorben, die ihr in unserem Freizeitpark jugendliche Tierquäler mit einem Tritt in die Brust zugefügt haben. Dieselben jungen Menschen, die mit Igel auf unseren Spielplatz Fußball spielten, wenn wir sie zur Rede stellten, wurden wir als „Rassisten“ beschimpft. Sie haben auch deinen Bruder „Stiefel“ die Brust eingetreten. Diesen wunderbaren Kater, der immer auf dem Kioskdach vor Freude Purzelbäume schlug, weil er sich über unser Erscheinen freute. Geduldig verharrte er auf diesem Platz und hielt Ausschau. Eines Tages kroch er uns entgegen wie ein angeschossener Wolf. Niemals werde ich diesen Anblick vergessen. Niemals werde ich diesen liebenswerten Kater vergessen. Ich habe tagelang über seinen Tod geweint. Was sind das nur für kaltherzigen Menschen, die ein Tier treten, dass voller Vertrauen ihren Kontakt sucht.

Stiefel war ein wunderschöner weißer Kater mir schwarzen Hinterläufen und schwarzen Vorderpfoten. Deswegen nannten wir ihn so. Wir hätten ihn besser mit nach Hause genommen, wie dich Puma. Aber er liebte seine Freiheit im Gegensatz zu dir Puma. Für dich war Menschenpapa Gerd deine Bezugsperson. Nach Feierabend nahmen wir dich mit nach Hause, wir erkannten deine empfindliche sensible Seele. Sogar die Vögel erkannten deine Gutmütigkeit. Nie werde ich vergessen, wie du von zwei Amseln durch den Park gejagt wurdest, weil du ihrer frisch geschlüpften Brut einen Besuch abstatten wolltest. Schreiend liefst du an den Gästen vorbei, verfolgt von dem wütendem Amselpaar. Du warst gerade 1Jahr alt und es war nur ein kleines Abenteuer. Sicherlich geriet diese Episode schnell aus deinem Gedächtnis. Denn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen konnten wir dich nicht vor den bösen Menschen schützen.




Puma liebte Schuhe in jeder Form


Eines Tages warst du spurlos verschwunden. Es war Ende des Jahres 1997 und wir warteten ganze 5 Tage bis du wieder auftauchtest. Ausgehungert kamst du schreiend über den Parkplatz gelaufen direkt auf Gerd zu, der dich glücklich in die Arme schloss. Du wolltest nur noch nach Hause und niemals mehr die Wohnung verlassen. Den Rest deines Lebens bekamst du Panikattaken, wenn du nur das Rascheln einer Plastiktüte vernahmst. Meine Schlussfolgerung: du wurdest in einem Plastiksack gesteckt und entwendet. Niemals werden wir Hintergründe und Aufklärung erfahren.

Dies ist eine kurze und traurige Umschreibung deiner Erfahrung mit den Menschen, die ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. Du hattest unseren Schutz, unsere Liebe, die dir dennoch nicht genug war, als Peggy starb.


Am 3. Dezember schlief deine Freundin ein. Du wusstest es, doch hast du es nicht begriffen. Zwei Tage nach ihrem Tod hast du dir noch einmal nach Herzenslust den Bauch vollgeschlagen Als Gentleman hast du immer der Peggy den Vorrang gelassen und bist stets zu kurz gekommen. Dann fielst du in einen dämmerartigen Zustand den ich als Warten vermute. Du rührtest dich nicht mehr von der Stelle. Hast dir einen völlig unbequemen Platz auf einer dünne Lehne eines Fitnessgerätes gesucht und der Dinge verharrt. Eine unendliche Trauer begann, die mir das Herz zuschnürte. Du wolltest nicht mehr fressen, nicht mehr spielen nicht mehr leben. Zu allem Übel kam noch hinzu, dass dein Papa Gerd einen Job gefunden hatte und dich nicht trösten konnte. Ich habe dich durch die Wohnung getragen und du lagst in meinem Arm wie ein krankes Kind. Der Arzt bestätigte uns, dass du gesund wärst und ich wollte dich nicht Zwangsernähren lassen. Ich würde auch niemals meinen geliebten alten Vater einer künstlichen Ernährung aussetzen.

Elf Tage nach Peggys Tod bist du einfach eingeschlafen. Du hast noch gewartet, bis dein Menschenpapa nach Hause kam, dann bist du in seinen Armen gestorben. An gebrochenen Herzen hast du gebrochene Herzen zurückgelassen.

Warum Puma, hast du uns verlassen?

Ein krankes geliebtes Tier zu verlieren ist schlimm aber man empfindet Erlösung und den Trost das Ende des Leidens.

Ein gesundes geliebtes Tier an gebrochenen Herzen zu verlieren ist untröstlich.

Ein Gedicht wird noch folgen.





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