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Zaubertrank
Ein Zaubertrank ist schnell gebraut
Den Spruch hab' ich der Hex' geklaut
Man nehme Schmalz und Hühnerbein
Die Zwiebel muß geschnitten sein
Noch Wasser rein und kräftig würzen
Man darf dabei nichts überstürzen
Die Brühe kocht und sprudelt bald
Noch ein paar Pilze aus dem Wald
Spinnenblut darf auch nicht fehlen
Das kann ich leider nicht verhehlen
Jetzt fehlt bloß noch der Krötenschleim
Der muß auf alle Fälle rein
Zum Schluß noch etwas Bilsenkraut
Dies ist den Hexen altvertraut Gerührt wird lange nun das Ganze
Und abgeschmeckt mit einer Wanze
Auf diese alte Art und Weise
Entsteht geniale Zauberspeise
Als Hexen galten im Mittelalter Frauen, die Arzneien herstellten, schreiben und lesen konnten. Zunächst waren sie als weise Frauen hoch angesehen, so wie die heilige Walpurga. Im ausgehenden Mittelalter verdrängte das Wort Hexe andere Zauberer- und Dämonennamen. Der Begriff Hexe wurde durch den Einfluss der Kirche von einem zunächst bösen weiblichen Geist auf eine Frau übertragen, die mit dem Teufel im Bunde steht und über magisch-schädigende Kräfte verfügt.
Sehr lange hielt sich in ländlichen Bereichen der Brauch, drei Kreuze und bestimmte Kräuterbüschel an die Stalltüren zu heften um das Vieh vor den Hexen zu schützen, die in der Walpurgisnacht auf Besen ausritten um sich zum Teufelskult und -tanz auf dem Blocksberg (Brocken im Harzgebirge) zu versammeln. Auf Abwehr des Hexentreibens werden häufig auch Brauchformen wie Peitschenknallen, Läuten der Kirchglocken und Entzünden von Walpurgisfeuern bezogen.
Brauchtum - Deutschland
Walpurgisnacht - die Nacht der heiligen Walpurga
Die Nacht vor dem 1. Mai - Walpurgisnacht - wird zu Ehren der heiligen Walpurga, (eine der beliebtesten Volksheiligen in Flandern, dem Niederrheinischen und im Elsass) vor allem von Frauenverbänden mit Demonstrationen für Frauenrechte, die die Nacht zum Tage machen, bundesweit begangen. Die aus England stammende heilige Benediktinerin Walpurga (710-779) wirkte in Deutschland als Äbtissin in dem von ihr
gestifteten Doppelkloster (Heidenheim). Altem Volksglauben nach ist die Walpurgisnacht von gespenstischen Umtrieben erfüllt. Hexen treiben in dieser Nacht der Legende nach in ganz Nordeuropa ihr 'Unwesen' und sollen die Geister des Winters endgültig vertreiben.
Die Kirche verfolgte diese Frauen wegen ihrer besonderen Fähigkeiten und ihres Wissens. Sie wurden als Hexen verteufelt, verfolgt und viele auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Vom 14. Jh. an steigerte sich der Hexenglaube zum Hexenwahn. Ausgelöst durch die Schrift von H. Institoris [(d.i. H. Krämer) Dominikaner und Inquisitor seit 1479] Hexenhammer von 1487. Die Schrift wurde zum Strafcodex der Gerichtspraxis in Mitteleuropa bis ins 17. Jh. bei Richtern aller Konfessionen. Sie befürworteten den Gebrauch der Folter und schrieb das Zauberdelikt hauptsächlich dem weiblichen Geschlecht zu. Die letzten Hinrichtungen von 'Hexen' (meist Verbrennungen am lebendigen Leibe) fanden in Würzburg (1749), Endingen (1751), Kempten (1775), Glarus (1782) und Posen (1793) statt.
Die Strafrechtsgesetze in Preußen-Brandenburg und Österreich führten zur Abschaffung der Hexenprozesse. Zu den Gegnern der Hexenprozesse zählten: der Arzt J. Weyer (1553), der niederländische Theologe B. Bekker (1691793) und der Hallenser Jurist Ch. Thomasius (1701/12). Einer der wenigen bedeutenden Kirchenlieddichter des 17. Jh., Friedrich Spee v. Langenfeld (1591-1635) veröffentlichte anonym seine Streitschrift gegen die "cautio criminalis", die durch eigene seelsorgerische Erfahrungen mit als Hexen verurteilten Frauen angeregt war. Das Buch führte in Würzburg und Mainz zur Abschaffung der Hexenprozesse.
Heute wird die Walpurgisnacht neben der bereits angesprochenen Funktion für die Frauenrechte in Staat und Gesellschaft von cleveren Geschäftsleuten besonders in der Harz-Region als Touristen- und Freizeitspektakel vermarktet. Im ganzen Harz sind jährlich ca. 150 Tausend Schaulustige unterwegs. Ähnliche Feste finden im Berliner Umland, im Museumspark Rüdersdorf (Märkisch Oderland) und als Teil des Mittelalterfestes in Bernau (Barnim) statt.
Hexen sind gefährlich! Ehrlich? Glaubst Du das? Hexen sind wunderbar! Oder auch sonderbar? Sonderbar, daß wunderbare Hexen gefährlich sein sollen. Beglückt verzaubert sie mit Magie Du wirst verrückt. Vertraue ihr Deine Seele an, bis Du das Wunder sehen kannst. Weise heilt sie Deine Seele Du bist entzückt. Verzückt entrückt sie Dich Der Welt, die Du zu kennen glaubst. Sie ist nicht gefährlich. Ehrlich!.............................. Hexen gibt es doch!!!
Johanniskraut
Rot ist der Saft von diesem Kraut,
zerrieben in den Fingern.
Geht kaum mehr ab von deiner Haut
und Leid kann es verringern.
Obwohl es Jesu Blut sein soll,
gab man's den Hexen und Gebannten.
Bevor man dann voll Hohn und Groll
auf dem Kirchplatz sie verbrannte.
Kinder wurden darauf zur Welt gebracht,
und Frauen wurde es zum Totenbett.
Geschnitten wird es in der Johannisnacht -
für die Geister und auch für das Lazarett.
Es schützt vor Hexen und Gewitter,
vor Dämonen und dem bösen Blick.
Sein Tee schmeckt ein bißchen bitter,
doch trinkst du ihn, dann hast du Glück.
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