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Ernste Worte
O gräßlicher Irrthum der Menschen
zu wähnen, daß die Thierwelt blos um ihretwegen da sei
und folglich rücksichtslos verbraucht werden dürfe.
Wahrlich! Ein entsetzlicher Irrthum
den zu bekämpfen ich als meine höchste Pflicht erachte.
jedes Wesen ist vor allem nur da
um sich seines Lebens zu freuen.
Christian Wagner (5. August 1835 - 15. Februar 1918)


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Der Gepard
Mag des Panthers Blick sich gewöhnt haben,
sodass die Stäbe nicht mehr sind,
als bloß Schatten und
in der Mitte des allerkleinsten Kreise
kein großer Wille mehr steht,
so wird des Gepards Blick ewig von Trauer sein
und sein Wille ewig groß.

Der Gang ist stets voller Anmut,
der kleine Kopf hoch in der Luft,
die Seele trägt unendlich Stolz
und sein Ausdruck voller Stärke,
lässt niemanden erahnen,
welch große Trauer ihn bewegt.

Im allerkleinsten Kreise, will seine Seele rennen,
und die Geschwindigkeit erfahren, die einst
so wunderbar war,
doch mag sein Wille noch so groß sein,
so ist es seine Stärke nicht und
zu schwach ist er, sich zu gewöhnen.

Sein Spiel ist fehlerlos,
lässt niemanden erahnen,
welch Trauer ihn bewegt,
und einzig die Tränenstreifen,
verraten sein Geheimnis,
doch dies scheint
niemand zu bemerken.

So mag der Panther
sich gewöhnt haben,
der Gepard wird dies nie,
und erst wenn sein Spiel
ein Ende nimmt,
wird seine Seele
wieder rennen können.
Christian Holzer



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Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden,daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke


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Der Löwe
Ihr Räthe, merkt in diesem Jahre,
Merkt, was die treue Fabel schreibt,
Der Clio Schwester, die das Wahre
Auch diesem Mährchen einverleibt.
Daß sie den Hochmuth nicht verletze,
Nimmt sie den Schein der Einfalt an,
Obgleich die Weisheit ihrer Sätze
Orakel übertreffen kann.

Es herrschte, stolz auf Stand und Ahnen,
Der große Sultan Leopard,
Der, stark durch Reich und Unterthanen,
Durch Bundsgenossen stärker ward.
Ihm huldigten die schwächern Thiere,
Vasallisch und mit banger Pflicht;
Das Wollenvieh und Hirsch und Stiere
Gehörten vor sein Halsgericht.

Dem Löwen ward ein Prinz geboren,
Der Ruf erscholl im Augenblick.
Es ward auch keine Zeit verloren;
Man schickt Gesandten, und wünscht Glück.
Das Schrecken mächtiger Regenten,
Der Vater, starb, nicht sehr betagt.
Man übte sich in Complimenten,
Man schickt Gesandten, lobt und klagt.

Der Sultan läßt den Brandfuchs kommen,
Denn dieser Schalk war sein Vizir.
Du weißt, spricht er, was wir vernommen:
Der Löw' ist todt; was fürchten wir?
Der Waise muß sich schon bequemen,
Und ihn beklag' ich in der That:
Uns kann er auch kein Zicklein nehmen;
Er hüte das nur, was er hat.

Herr, sagt der Fuchs, spart eure Güte
Für andre Waisen, als für ihn.
Ihr zieht wol nicht in sein Gebiete;
Er kann, vielleicht, in eures ziehn.
Entschmeichelt euch dem nahen Rachen,
Macht ihn zum nachbarlichen Freund;
Wollt ihr ihn nicht zum Freunde machen,
So eilt, und schwächet diesen Feind.

Zwar bin ich kein Aspectenmesser,
Allein ich wittre Zank und Krieg,
Und unsre bärtchen Menschenfresser
Verhindern nicht des Löwen Sieg.
Ihm ist das Glück der Waffen eigen,
Nie wird er, eingeschläfert, ruhn,
Und, wann sich seine Rotten zeigen,
Ach! so behalten wir kein Huhn.

Der Sultan hält die Furcht für eitel,
Und, so wie Mupf die Lehrer hört,
Vernimmt er Worte, kratzt die Scheitel,
Gähnt, und entschlummert unbekehrt.
Bald aber zeigt die schnelle Strafe
Die Folgen großer Sicherheit.
Der Löwe weckt ihn aus dem Schlafe:
Er kömmt, und mit ihm Muth und Streit.

Man meldet das den Bundsgenossen,
Macht Lärm, und schreit verwirrungvoll.
Lang' ist der Divan unentschlossen,
Wie man den Einfall hemmen soll.
Man fragt den Fuchs. Wie sehr gewöhnen
Wir uns zur blinden Zuversicht!
Spricht er. Laßt uns den Feind versöhnen,
Und fremder Hilfe trauet nicht.

Thun viele Helfer Wunderwerke?
O nein. Der Löwe hat nur drei:
Den Muth, die Wachsamkeit, die Stärke,
Und siegreich stehn ihm diese bei.
Gebt ihm, daß er nicht mehr entführe,
Ein Schaf, ein Reh, ein feistes Rind:
Kurz, eines der geringern Thiere,
Die unserm Reich entbehrlich sind.

Sein Vorschlag wird verzagt befunden:
Der Reichsrath dachte nicht, wie er.
Man rüstet sich, wird überwunden,
Und macht sich Krieg und Frieden schwer.
Dies lehrt uns eine Wahrheit fassen,
Die Regel der Regierungskunst:
Wollt ihr den Löwen wachsen lassen,
So suchet zeitig seine Gunst.
Friedrich von Hagedorn


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Der Tiger jagt beim Osterputz
Der Tiger jagt beim Osterputz
nach jedem Staubpartikel.
Sein Schrupper nimmt den gröbsten Schmutz
aufs Korn und dann am Wickel.

Es fegt und best ein Wirbelwind
vom Boden bis zur Decke.
Da kauert sich das Tigerkind
verstört in eine Ecke.

Und weil es nicht die Flucht ergreift
ins rettungsvolle Freie,
wird es vom Vater eingeseift.
Es nutzen keine Schreie.

Nach Wasserschlacht und Besenspiel
erklärt der müde Tiger:
"Die Putzwut fand ein Angriffsziel.
Ich bin der Tagessieger."

Roman Herberth

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TIGER
Geschmeidig im Gang
Jeder Muskel gezeichnet
Entschlossener Blick
Es gibt kein Zurück

Das Opfer flieht
Ein Hetzlauf beginnt
Vergeblich bemüht
Der Tod gewinnt

In gestrecktem Sprung
reißt das Kraftvolle um
Noch ein flackernder Blick
Dann durchbeißt das Geschick
Renate Tank, 2009




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