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Herzen Gifs

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Herz, mein Herz, warum so fröhlich,
So voll Unruh' und zerstreut,
Als käm' über Berge selig
Schon die schöne Frühlingszeit?

Weil ein liebes Mädchen wieder
Herzlich an dein Herz sich drückt,
Schaust du fröhlich auf und nieder,
Erd' und Himmel dich erquickt.

Und ich hab' die Fenster offen,
Neu zieh' in die Welt hinein
Altes Bangen, altes Hoffen!
Frühling, Frühling soll es sein!

Still kann ich hier nicht mehr bleiben,
Durch die Brust ein singen irrt,
Doch zu licht ist's mir zum Schreiben,
Und ich bin so froh verwirrt.

Also schlendr' ich durch die Gasse,
Menschen gehen her und hin,
Weiß nicht, was ich tu und lasse,
Nur, daß ich so glücklich bin.
JOHANN VON EICHENDORFF






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Nähe des Geliebten
Ich denke dein, wenn mir der Sonne vom Meer erstrahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer in Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen die Welle steigt;
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen, wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne, du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O wärst du da!

Johann Wolfgang von Goethe


Zwei Segel
Zwei Segel erhellend
Die tiefblaue Bucht!
Zwei Segel sich schwellend
Zu ruhiger Flucht!
Wie eins in den Winden
Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.
Begehrt eins zu hasten,
Das andre geht schnell,
Verlangt eins zu rasten,
Ruht auch sein Gesell.
Conrad Ferdinand Meyer

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Glück
Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum, dass ich's verhehle,
So glücklich bin ich.
Rings Menschen sich drehen
Und sprechen gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -
Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit herrlich die Welt!
Gepresst bricht die Freude
Durch Riegel und Schloss,
Fort über die Heide!
Ach, hätt ich ein Ross! -
Und frag ich und sinn ich,
Wie so mir geschehn: -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut sehn!
Joseph von Eichendorff
Du schlank und rein wie eine flamme
Du wie der morgen zart und licht
Du blühend reis vom edlen stamme
Du wie ein quell geheim und schlicht
Begleitest mich auf sonnigen matten
Umschauerst mich im abendrauch
Erleuchtest meinen weg im schatten
Du kühler wind du heißer hauch
Du bist mein wunsch und mein gedanke
Ich atme dich mit jeder luft
Ich schlürfe dich mit jedem tranke
Ich küsse dich mit jedem duft
Du blühend reis vom edlen stamme
Du wie ein quell geheim und schlicht
Du schlank und rein wie eine flamme
Du wie der morgen zart und licht.
Stefan George


Mailied
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch
Und Freud und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud und Mut
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!
Johann Wolfgang von Goethe


Süßes Liebchen! Komm' zu mir!
Tausend Küsse geb' ich dir.
Sieh' mich hier zu deinen Füßen.
Mädchen deiner Lippen Glut
Gibt mir Kraft und Lebensmut.
Laß dich küssen!

Mädchen, werde doch nicht rot!
Wenn's die Mutter auch verbot.
Sollst du alle Freuden missen?
Nur an des Geliebten Brust
Blüht des Lebens schönste Lust.
Laß dich küssen!

Liebchen, warum zierst du dich?
Höre doch, und küsse mich.
Willst du nichts von Liebe wissen?
Wogt dir nicht dein kleines Herz
Bald in Freuden, bald in Schmerzen?
Laß dich küssen!

Sieh', dein Sträuben hilft dir nicht;
Schon hab' ich nach Sängers Pflicht
Dir den ersten Kuß entrissen! -
Und nun sinkst du, liebewarm,
Willig selbst in meinen Arm.
Läßt dich küssen!
THEODOR KÖRNER


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Die Uhr zeigt heute keine Zeit
Ich bin so glücklich von deinen Küssen,
Dass alle Dinge es spüren müssen.
Mein Herz in wogender Brust mir liegt,
Wie sich ein Kahn im Schilfe wiegt.
Und fällt auch Regen heut ohne Ende,
Es regnet Blumen in meine Hände.
Die Stund', die so durchs Zimmer geht,
Auf keiner Uhr als Ziffer steht;
Die Uhr zeigt heute keine Zeit,
Sie deutet hinaus in die Ewigkeit.

Max Dauthendey


In deiner Hand dein Herz
Am süßen lila Kleefeld vorbei,
Zu den Tannen, den zwei,
Mit der Bank inmitten,
Dort zieht wie ein weicher Flötenlaut
Der sanfte Fjord,
Blau im Schilfgrün ausgeschnitten.
Gib mir die Hand.
Die beiden Tannen stehen so still,
Ich will dir sagen,
Was die Stille rings verschweigen will.
Gib mir die Hand ...
Gib mir in deiner Hand dein Herz.

Max Dauthendey


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Einen Sommer lang
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang;
Süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.
Wenn wir uns von ferne sehen,
Zögert sie den Schritt,
Rupft ein Hälmchen sich im Gehen,
Nimmt ein Blättchen mit.
Hat mit Ähren sich das Mieder
Unschuldig geschmückt,
Sich den Hut verlegen nieder
In die Stirn gerückt.
Finster kommt sie langsam näher ,
Färbt sich rot wie Mohn;
Doch ich bin ein feiner Späher ,
Kenn die Schelmin schon.
Noch ein Blick in Weg und Weite,
Ruhig liegt die Welt,
Und es hat an ihre Seite
Mich der Sturm gesellt.
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang;
Süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.
Detlev von Liliencron
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Willst du dein Herz mir schenken
Willst du dein Herz mir schenken,
So fang es heimlich an,
Dass unser beider Denken
Niemand erraten kann.
Die Liebe muss bei beiden
Allzeit verschwiegen sein,
Drum schließ die größten Freuden
In deinem Herzen ein.
Behutsam sei und schweige
Und traue keiner Wand,
Lieb' innerlich und zeige
Dich außen unbekannt.
Kein' Argwohn musst du geben,
Verstellung nötig ist.
Genug, dass du, mein Leben,
Der Treu' versichert bist.
Begehre keine Blicke
Von meiner Liebe nicht,
Der Neid hat viele Stricke
Auf unser Tun gericht.
Du musst die Brust verschließen,
Halt deine Neigung ein.
Die Lust, die wir genießen,
Muss ein Geheimnis sein.
Zu frei sein, sich ergehen,
Hat oft Gefahr gebracht.
Man muss sich wohl verstehen,
Weil ein falsch Auge wacht.
Du musst den Spruch bedenken,
Den ich zuvor getan:
Willst du dein Herz mir schenken,
So fang es heimlich an.
Aria di Giovannini




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